Czesław Miłosz

Czesław Miłosz, geboren am 30. 6. 1911 in Szetejnie (Seteiniai) in Litauen als Sohn eines Straßenbauingenieurs. Seine Kindheit verbrachte er im großelterlichen Haus an der Niewiaża. In Wilno besuchte er das Siegmund-August-Gymnasium und absolvierte anschließend ein Rechtsstudium an der Stefan-Batory-Universität in dieser Stadt. Bereits als Student veröffentlichte er Gedichte in der Zeitschrift “Alma Mater Vilniensis”. Sein erster Lyrikband erschien im Jahre 1933. Miłosz war Mitbegründer der Zeitschrift und Dichtergruppe “Żagary” (Brand, Fackel). Die Wilnaer Literatengruppe wurde im Vergleich zur Warschauer Gruppe “Skamander” und der “Krakauer Avantgarde” die “Zweite Avantgarde” oder die “Katastrophisten” genannt. Im Jahre 1934 reiste Miłosz mit einem Jahresstipendium nach Paris. Dort lernte er seinen entfernten Verwandten, den französischen Dichter Oscar de Miłosz kennen, der entscheidenden Einfluss auf sein Denken gewann. Nach der Rückkehr arbeitete er am Wilnaer Studio des polnischen Rundfunks und später in der Zentrale des polnischen Rundfunks in Warschau. Während des Kriegs blieb er in Polen und beteiligte sich aktiv an konspirativen Aktionen. Zusammen mit Jerzy Andrzejewski redigierte er die erste unabhängige Zeitschrift im besetzten Warschau. Von 1945 bis 1951 war er polnischer Kulturattaché in New York, Washington und Paris, gleichzeitig publizierte er in Polen zahlreiche Gedichte, Zeitungsartikel und Übersetzungen. Nach dem Bruch mit der ...